Aus Theorie und Praxis | |
Pablo Picasso |
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[...]; seit die Kunst nicht mehr
die Nahrung der Besten ist, kann der Künstler sein Talent für alle
Wandlungen und Launen seiner Phantasie verwenden. Alle Wege stehen der
intellektuellen Scharlatanerie offen. Das Volk findet in der Kunst weder
Trost noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die Nichtstuer
und Effekthascher suchen in ihr Seltsamkeit, Originalität, Verstiegenheit
und Anstößigkeit. Ich habe die Kritiker mit zahllosen Scherzen zufriedengestellt, die mir einfielen und die sie um so mehr bewunderten,
je weniger sie ihnen verständlich waren. [...]; Ich bin heute nicht nur
berühmt, sondern auch reich. Wenn ich allein mit mir bin, kann ich mich
nicht als Künstler betrachten im großen Sinne des Wortes. Große Maler
waren Giotto, Tizian, Rembrandt und Goya. Ich bin nur ein Clown, der seine
Zeit verstanden und alles herausgeholt hat aus der Dummheit, der
Lüsternheit und Eitelkeit seiner Zeitgenossen [...] (Auszug aus seinem künstlerischen Testament) |