Theorie und Praxis
 

Zu Sprache & Begriffen


 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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abstrakt
lat. abstractus, Partizip zu abstrahere > abziehen häufiger seit dem 18.Jh.; > losgelöst vom Sinnlich-Gegenständlichen; begrifflich, oft im Gegensatz zu > konkret, abstrakte Kunst; lat. abstrahere, >herleiten, verallgemeinern.

Abstrakte Kunst
Der Begriff "Abstrakt" gilt als eine der umstrittensten Bezeichnungen in der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts. Sowohl die Definition für Kunstwerke, die den Bereich der gegenständlichen Darstellung verlassen als auch seine Legitimation gaben immer wieder Anlass zu heftigen Auseinander-setzungen. Die Bezeichnung "abstrakte Kunst" ist insbesondere deshalb irreführend, weil jedes "Abbild" von der Natur "abstrahiert", also eben das dem Künstler wesentlich erscheinende von ihr wiedergibt. Darum wurde versucht, den Ausdruck durch andere Bezeichnungen zu ersetzen. Gegenstandslose, ungegenständliche, nonfigurative, absolute und konkrete Kunst sind die Begriffe dafür.
Im allgemeinen Sinn bedeutet Abstraktion, daß sich in dem jeweiligen Kunstwerk keinerlei Anzeichen der natürlichen, gegenständlichen Welt finden lassen. Dann liegt kein beabsichtigter Abbildcharakter vor. Schöpfungen dieser Art können allerdings die Wirklichkeit zum Vorbild haben, sie jedoch ins "Ungegenständliche" umbilden oder -formen. Dann beruht ihre formale Bildorganisation auf einem Abstraktionsprozess im engeren Sinn von abstraktem Arbeiten, d. h. einzelne Bildelemente lassen sich auf gegenständliche Motive zurückführen.
Oder aber die Künstler gehen von Anfang an von ungegenständlichen, beispielsweise geometrischen oder amorphen Formen aus.
Ein eindrucksvolles Beispiel ist die sukzessive Lösung vom Gegenstand bei Piet Mondrian, die Entwicklung, die sich deutlich in der Serie der "Bäume" zwischen 1908 und 1914 beobachten lässt. Schritt für Schritt führt Mondrian den Baum auf seine wesentlichen Gestaltungsprinzipien zurück, die er in der Horizontalen und Vertikalen sieht. Eine Übung und grafische Spielerei. Und doch muß bei genauer Betrachtung eine wichtige Differenzierung vorgenommen werden.
In dem Augenblick nämlich, wo Mondrian das Bild aus sich heraus gestaltet hat, ist die Abstraktion im eigentlichen Sinn nicht mehr existent. Dafür gebrauchte Theo van Doesburg 1930 den Begriff "Konkrete Kunst". Er versuchte damit gegenstandslose Bilder zu bezeichnen, deren formale Elemente ohne jeden äußeren Bezug auskommen. Der Begriff "Konkrete Kunst", wie er auch auch von Max Bill oder Wassily Kandinsky benutzt wurde, geht insofern noch über die "abstrakte Kunst" hinaus.


Abstrakter Expressionismus
Der  ist ein Sammelbegriff für verschiedene, schwer unterscheidbare Strömungen der amerikanischen Malerei von etwa 1945-55. Näher betrachtet stellt sich der Begriff zusätzlich als ungenau heraus. Allgemein zählte man sowohl das >Action Painting, in seiner zentralen Ausprägung, als auch frühe Formen des Colourfield Painting dazu. Weiter alle Zwischen- und Übergangsbereiche, die als wichtigste Gemeinsamkeit die Thematisierung von Malprozeß, Spontaneität und Zufall aufzeigen.


Aufklärung
zunächst wie > aufklaren reflektiert vom Wetter, bald auch > von Unwissen, Aberglauben, Vorurteilen und dergleichen befreien, berühmt die Preisfrage: Was ist Aufklärung? Kants Antwort (1784 Berl. Monatsschr. 4,481): Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.

Avantgarde
militärischer Ausdruck; französisch > avant-gardé (Gegensatz arrière-garde), verdeutscht mit Vortrab, Vorzug, zuletzt Vorhut; so bis Anfang 20.Jh.; im frühen 19.Jh. bedient sich Saint-Simon öfters der Avantgarde-Metapher, insbesondere auch in Bezug auf Künstler; In Deutschland ist der Begriff seit der Jahrhundertwende in der Kunstwissenschaftlichen Diskussion, die nach 1945 wieder aufflammte: Enzensberger,
Die Aporien der Avantgarde (1962). Als Stil wird die Avantgarde zum Avant-gardé. (Böhringer).


darstellen
seit dem 17.Jh.> veranschaulichen, > gestalten vom Künstler, z.B. vom Maler (auch das Gemälde stellt die Flucht nach Ägypten dar; was in der darstellenden Kunst die Form ist 1799 W. v. Humboldt).


Faxkunst
Wie die
>Computer- oder die >Videokunst gründet sich die Faxkunst auf die technische Entwicklung der >Neuen Medien. Die Faxkunst basiert auf dem Telefax, eine Fernkopiereinrichtung, die über das öffentliche Fernsprechnetz abgewickelt wird. Das zu kopierende Blatt Papier wird von einem Lichtstrahl abgetastet und in Frequenzen umgesetzt, die durch das Empfängergerät dekodiert und auf ein entsprechendes Blatt übertragen werden. Die Geräte sind international genormt, so dass eine weltweite Übertragung möglich ist. Neben Text können ebenso bildliche Darstellungen übermittelt werden. Die Faxkunst entwickelte sich im Lauf der achtziger Jahre. Der Vorgang der Übertragung besitzt oft aktionistischen Charakter ( Aktionskunst). Währenddessen kann sich im (Ausstellungs-) Raum des Übertragungsempfangs eine große Menge endloser Papierbahnen ansammeln. Das Interesse der Faxkunst besteht in der Vergegenwärtigung der spielerischen Überbrückung großer Distanzen mit Hilfe der technischen Möglichkeiten. Andererseits liegt ihr Reiz in der Veranschaulichung der durch die Maschine entindividualisierten Handschrift des Künstlers, da die durch das Telefax übermittelten Zeichen eine charakteristische Rasterstruktur aufweisen.

können
althochdeutsch: kunnan, mittelhochdeutsch: kunnen, künnen; Präteritopräsens (vgl. dürfen); verwandt mit lat. (G)nosco und griech. gignosko > erkenne (gotisch; kunnan > erkennen);
> kennen, > kund, > Kunst. Das Prätorium lautete noch bis ins 17.Jh. kunde, kunte, verkürzt kunt, welche Form noch von neueren Dichtern altertümelnd gebraucht wird: wenn dir der Dreck gefallen kunt Goethe; daß ich kein Wörtlein sprechen kunt, Heine.
Über die Verwendung des Infinitiv statt des Partizip vgl.> dürfen. Die ursprüngliche Bedeutung ist > Wissen, aber schon im Mittelhochdeutschen wird es meistens nur gebraucht, wenn es sich um ein auf Tätigkeit bezogenes Wissen, eine erlernte Fertigkeit handelt. Dieser Gebrauch dauert im Neuhochdeutschen fort. Am nächsten der ursprünglichen Bedeutung steht > auswendig können, in welchem Sinn auch können allein steht: er kann viele Gedichte, Geschichten; doch spielt auch hier die Vorstellung mit, daß man das Erlernte vortragen kann. Sicher auf erlernte Fähigkeit bezieht es sich in eine Sprache, ein Handwerk, eine Kunst, Französisch können; veraltete Konstruktion: der kann wohl auf Saitenspiel, Luther; am häufigsten mit Infinitiv, was im Althochdeutschen erst allmählich üblich geworden ist: sprechen, lesen, schreiben, rechnen, Geige spielen können. An die Stelle des Wissens, Verstehens trat mehr und mehr die Vorstellung des Imstandeseins und damit die heutige Bedeutung, der sich auch die zu dem älteren Gebrauch stimmenden Fälle unterordnen. Damit hat können die Funktion übernommen, die im Mittelhochdeutschen mügen (neuhochdeutsch > mögen) hatte. Das Können kann jetzt von den verschiedensten Faktoren abhängig sein, wie Körperkraft, Vermögen, äußeren Umständen usw.; auch von einem Wissen, vergleiche: Kannst du mir seinen Namen sagen, den Weg zeigen? Man gebraucht können, auch um auszudrücken, daß kein fremder Wille entgegensteht: Das kannst du meinetwegen tun; es nähert sich so der Bedeutung von dürfen. [...];


Kritik
französisch > critique (griech. Ursprungs), > abwägende Beurteilung, in Bezug auf Werke der Literatur, Kunst und Wissenschaft; Ein Kunsturteil, welches nicht selbst ein Kunstwerk ist [...]; hat gar kein Bürgerrecht im Reiche der Kunst (F. Schlegel, Lyrische Fragmente); Ein Kritiker ist ein Leser, der wiederkäut. Er sollte also mehr als einen Magen haben (F. Schlegel a.a.O.; 2,149).
 

Kunst
Verbalabstraktum zu können (wie Brunst zu brennen). Althochdeutsch kunst. Der Bedeutung des Verbs entsprechend zunächst >Wissen, Wissenschaft, so noch frühneuhochdeutsch; vergleiche: die große Kunst macht dich rasend, Luther; auch jetzt noch traditionell: Die sieben freien Künste (septem artes liberales); Kunst löst in diesem Bereich vom 13.-17.Jh. allmählich > List ab; dann ist es wie gleichfalls können auf durch Übung gewonnene Fertigkeit bezogen; Vergleiche mittelhochdeutsch > swarziu kunst, bzw. > zouberkunst, frühneuhochdeutsch: Koch-, Kriegs-, Fecht-, Malerkunst, weiterhin: Sprach-, Rede-, Tichte-, Vers-, Singe-, Schauspiel-, Rechen-, Garten-, Feldbau-, Uhrmacherkunst. Dabei bezeichnet Kunst nicht bloß die dem einzelnen anhaftende Fertigkeit, sondern auch die Ausübung solcher Fertigkeit und die Gesamtheit dessen, was zu dieser Ausübung gehört. Seit dem 18.Jh. wird Kunst schlechthin auch mit Einschränkung auf die künstlerische Betätigung gebraucht, wofür anfangs auch schöne Kunst gebraucht wurde. Häufig Gegenüberstellung von Kunst und Natur, vgl. Im Fleiß kann dich die Biene meistern,/.. die Kunst, o Mensch, hast du allein (Schiller, Die
Künstler); dagegen Benn (Phänotyp): Es hat sich allmählich herumgesprochen, daß der Gegensatz von Kunst nicht Natur ist. > Kunstmaler bezeichnet den Maler als Künstler, im Gegensatz zu dem handwerksmäßigen Anstreicher bezeichnend. Im heutigen Sinn seit dem 18.Jh. üblich.


malen
althochdeutsch > malon, mittelhochdeutsch > malen (etwas anders gebildet gotisch > meljan), abgeleitet von > Mal, daher ursprünglich mit Malen (Zeichen) versehen, > bunt machen; bezogen auf den Gegenstand, auf den Farbe aufgetragen wird: ein Haus, eine Stube malen, auch Holzschnitte, Kupferstiche malen, im Perfekt; mit gemalten Wangen (Goethe); vereinzelt bezogen auf den Stoff, der aufgestrichen wird: Öl [hab' ich]; gemalt (Goethe); bezogen auf das Produkt: ein Bild malen, > sorgfältig (und ungeübt) schreiben; die mehrsten mahlten  . . . ihren namen hin, ohne zu wissen, was sie unterschrieben (Schiller); bezogen auf das Nachgebildete: Er hat den Kaiser gemalt, auf Leinwand, in Öl malen, im Perfekt, wie gemalt bildschön; übertragbar allgemein auf optisch Wahrnehmbares: mit der Iris schönstem Licht will ich eure Blätter malen (Schiller), die sonne malt zitternde kringeln an die wand (Chamisso;); so auch im Sinne von > sich spiegeln: Da malten sich seine Jugendträume wieder lebend vor seinen Augen (Klinger), anders als sonst in Menschenköpfen, malt sich in diesem kopf die Welt (Schiller;); auf akustisch Wahrnehmbares bezogen: der Dichter, Tonsetzer, Rhythmus malt, Worte malen, dazu lautmalend (19.Jh.): plätschern ist ein lautmalendes Wort (DWb); im Sinne von > schildern<: er malt das Glück des Ehestandes (Kotzebue), im Sinne von > ausmalen; etwas in düsteren Farben malen, schwarz malen. Maler althochdeutsch malari, malen folgend im Sinne von >Anstreicher, für >Kunstmaler: sie, wie Mahler bringen zusammen das Schöne der Erd< (Hölderlin, Andenken); übertragen: Ein mahler von Empfindungen (Schiller;). Malerei vorwiegend im Plural > Gemälde, daneben > die Kunst des Malens: Liebhaber der Malerei (Stieler). malerisch (vor 1541 Paracelsus;) Joachime bezeugte eine malerische Freude über die Wolkengruppierung (Paul;), bezogen auf den zum Malen geeigneten Gegenstand im Sinne von > schön, > anschauenswert: Der mahlerische Lenz (Hagedorn).

modern
Das Adjektiv > modern Anfang 18.Jh.; französisch > moderne > gegenwärtig, nach heutiger Art: Sprechen alle meine Personen zu modern, zu aufgeklärt für die damalige Zeit (Schiller der neueren Zeit entsprechend; im Gegensatz zu dem gleichzeitig entlehnten > antik: Unter Einfluß von > Mode, modisch bald auch > dem neuesten Stand der (kulturellen, sozialen, technischen usw.) Entwicklung entsprechend; Steigerung: hochmodern. Nach der 1687 in der Académie Française ausgelösten Querelle des Anciens et des Modernes wurde modern der Kulturphilosophie und Ästhetik des 18.Jhs. als Epochenbegriff stabilisiert. Goethe ist kein Moderner sondern ein Progressiver also zugleich antik (Fr. Schlegel, Literary Notebooks 1797-1801, hrsg. v. H. .Eichner); abgesetzt von > romantisch, erhielt modern auch einen negativen Akzent: Das Romantische bleibt ewig neu - das Moderne wechselt mit der Mode (ebd. Nr.473), H. .Bahr propagiert (Zeitschrift: Die Moderne 1890ff; Zur Kritik der Moderne 1890): Sie haben kein Programm. Sie haben keine Ästhetik. Sie wiederholen nur immer, daß sie modern sein wollen.

Museum
lateinisch museum; griechisch museíon > Musensitz; im 16.Jh. und bis zur Mitte des 19.Jhs.
studentisch > Studierstube, dann > Kunst- und Altertumssammlung (17.Jh.);

Mysterium
lateinisch > mysterium > Geheimnis; griechisch > mysterion > Geheimkult; > mystifizieren; Ende 18.Jh. als Weiterbildung zu französisch > mystifier > täuschen, foppen; heute > etwa mit dem Schein eines Geheimnisses umgeben; desgleichen Mystifikation, ... mit Mystifikationen und anderem Hokus Pokus hingehalten (Goethe; Kehrreim).

Parasit
(15.Jh., ursprünglich und bis ins 18.Jh. in lat. Form;) Lateinisch: > parasItus,
griechisch: > parsItos (zu griech. par ~ > neben, sItos > Nahrung) eigentlich: > Wer seine Speise bei jemandem anderen hat; in der griechischen Komödie > Spaßmacher, der Gäste auf deren Kosten für eine Mahlzeit unterhält;

pfuschen
zuerst 1572 ostmitteldeutsch (Breslau) im Bereich des Handwerks > unordentlich arbeiten, stümpern; dazu oder jemandem ins Handwerk pfuschen : pfuscht er jetzt Notaren und Advokaten ins handwerk (Goethe); zuvor bereits Pfuscher > Stümper; seit 1575 wiederum aus Breslau bezeugt, öfter dem zünftigen Meister gegenübergestellt; etwa gleichzeitig die synon. Stümper(er), Böhnhase usw. (zu den unterschiedlichen Bezeichnungen in den einzelnen Handwerken vgl. Ad.); der Dilettant verhält sich zur Kunst, wie der Pfuscher zum Handwerk (Goethe); Erst Anf. 20.Jh. die Rückbildung Pfusch. Früh verpfuschen: die Arbeit zu verderben und zu verstümpern oder verpfuschen; Mein Leben ist verpfuscht (Fontane, Effi Briest).
Die Lust der Deutschen am Unsichern in den Künsten kommt aus der Pfuscherei her; denn wer pfuscht, darf das Rechte nicht gelten lassen, sonst wäre er gar nichts. Goethe


Qualität
< lat. qualitas (vgl. frz. qualité, engl. quality ), lat. flektiert seit 15.Jh., dt. qualiteten 1519 (FWb); Über die Philosophie, Medizin und andere Fach- und Berufssprachen verbreitet; 1.>Beschaffenheit, (Summe der) Eigenschaft(en) <, oft im Ggs. zu = > Quantität: Quantität und Qualität als die zwei Pole des erscheinenden Daseins (Goethe; Kehrreim); > (Charakter) -Anlagen, Fähigkeiten, Vorzüge < (vgl. Qualifikation; alle edlen Qualitäten/Auf Euren Ehrenscheitel häufen (Goethe F.I,1791f); vom 17. bis Anf. 20.Jh. Heute je nach Kontext positiv oder negativ: gute, schlechte Qualität; ohne Zusatz besonders in Handel und Gewerbe positiv: Qualitätsarbeit (1907; FWb), nur Qualität kaufen; vgl. auch das politische Programmwort Lebensqualität > engl. quality of life: Umweltschutz und Lebensqualität für alle; (2) z.B. menschliche, künstlerische, fachliche Qualität(en); Führungsqualität (1970; FWb; Führerqualität 1922 M. Weber; ebd.). qualitativ (Ca. Erg. 1813) > der Qualität(1) nach < (Ggs. quantitativ ); qualifizieren (1511; FWb) < lat. qualificare (frz. qualifier),1.1 > geeignet machen bzw. dafür erklären <; 1.2 refl. > sich als geeignet erweisen, bewähren <; qualifiziert Adj. seit ca. 1600 bes. von Personen > ausgewiesen, befähigt <, hochqualifiziert vereinz. schon 17.Jh. (FWb), unqualifiziert > unpassend< (Fontane; FWb).

Technik
im frühen 18.Jh.> Gelehrtenlatein > technica, entspricht dem griechischen > technikós, zu griechisch > téchne > Kunst (im weitesten Sinn), also auch >Handwerkskunst und > grammatisch-rhetorische Kunst; Summe der Regeln einer Wissenschaft oder Kunst; [;Die allgemeine Logik eine];; Technik der Gelehrsamkeit (1800 Kant;); im anbrechenden industriellen Zeitalter >Arbeitsmethode, -verfahren, Handhabung: Weniges gelangt aus der Vorzeit herüber als vollständiges Denkmal, vieles in Trümmern; manches als Technik, als praktischer Handgriff (Goethe;); > Gesamt methodischer Hand-, Kunstgriffe und Regeln; > Art und Weise, wie jemand etwas ausführt Technik der Pianistin, technisch frühes 18.Jh., zuvor in lateinischer Form > technicus, vor allem in > Terminus technicus, fachsprachlicher Ausdruck; vor allem bezogen auf die den Regeln entsprechende Ausübung einer Kunst oder eines Verfahrens, seit spätem 18.Jh. verallgemeinert >ein bestimmtes Verfahren betreffend; Technologie frühes 18.Jh.>Gelehrtenlat. technologica; seit späterem 18.Jh.>Wissenschaft von den Gewerben (Handwerke, Manufakturen, Fabriken): Anleitung zur Technik oder zur Kenntnis der Handwerke, Fabriken und Manufacturen (Beckmann 1777); Um die Verfahren der sich ausbreitenden Gewerbe in einem wissenschaftlichen Sinn zu umreißen, verwendet man seit dem 19. Jh. allmählich das Wort Technik.


Etymologische Hilfe aus Hermann Paul, Deutsches Wörterbuch,
Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1992;

Lexikon der Bildenden Künste rororo
 

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